Sebastian Franck

Sebastian Franck auf einem [[Kupferstich mini|Sebastian Franck auf einem Kupferstich von Andreas Luppius (1654–1731); die Authentizität des Bildnisses gilt als ungewiss.]] Sebastian Franck (auch ''Sebastian Franck von Wörd'', lateinisch ''Sebastianus Francus Woerdensis'', Pseudonyme ''Friedrich Wernstreyt'', ''Felix Frei;'' * 1499 in Donauwörth; † 1542 in Basel) war ein deutscher Theologe, Schriftsteller, Publizist, Chronist, Geograph, Philosoph, Übersetzer und Buchdrucker.

Nach seinem Theologiestudium war Franck zunächst als katholischer Priester in der Seelsorge tätig, dann schloss er sich der Reformation an und wurde lutherischer Prediger. Später verzichtete er auf das geistliche Amt und konzentrierte sich auf die Schriftstellerei, wobei er eine radikalreformatorische und autoritätskritische Haltung einnahm. In Straßburg veröffentlichte er eine Weltchronik, in der er schonungslose Kritik an der kirchlichen und weltlichen Obrigkeit übte, was zu seiner Ausweisung aus der Stadt führte. In Ulm, wo er ab 1535 eine Druckerei betrieb, geriet er wegen seiner „Ketzerei“ erneut in einen schweren Konflikt, der wiederum damit endete, dass ihn eine mächtige Gegnerschaft vertrieb. Daraufhin wich er 1539 nach Basel aus, wo er sich in seinen letzten Lebensjahren weiterhin als Schriftsteller und Drucker betätigte.

Im Zentrum von Francks Welt- und Geschichtsbild stand eine für damalige Verhältnisse ungewöhnlich radikale Ablehnung jeder Form von religiöser Bevormundung. Als Betroffener der erbitterten Glaubenskämpfe der Reformationszeit sah er die Wurzel des Übels im konfessionellen Dogmatismus. Diesen hielt er für eine unvermeidliche Folge der Etablierung des institutionellen Kirchenwesens. Daher verwarf er grundsätzlich jede Art von kirchlicher Organisation und plädierte für Unparteilichkeit in den konfessionellen Streitigkeiten. In den kirchlichen Institutionen sah er die Ursache der Korrumpierung des Christentums. Vor allem verurteilte er die Verbindung von Kirche und Staat und die staatliche Intervention bei religiösen Meinungsverschiedenheiten.

An die Stelle der äußeren Autoritäten einschließlich der Bibel setzte Franck das „innere Wort“ im Geist des einzelnen Individuums als handlungsleitende Instanz, Norm der Erkenntnis und alleinige Quelle des Heils. Außerdem betonte er die Rolle der historischen und individuellen Erfahrung als Erkenntnisquelle. Seine historischen Studien führten ihn zu einer vernichtenden Bilanz der Machtausübung im monarchischen Staat. In gewaltsamem Aufruhr sah er aber keinen Weg zur Besserung der Verhältnisse.

Die zeitgenössischen Gelehrten wiesen Francks Ansichten scharf zurück. Die zahlreichen Ausgaben seiner Werke im 16. Jahrhundert zeugen jedoch von dem lebhaften Interesse, auf das sein Gedankengut bei einem breiteren Publikum stieß. Insbesondere in den Niederlanden fanden die Ideen des radikalreformatorischen Schriftstellers in Dissidentenkreisen starke Resonanz. In der Moderne haben ihm seine Autoritätskritik, sein Pazifismus und seine Toleranzforderung viel Anerkennung eingebracht; er wird als Vorläufer aufklärerischer Denker gewürdigt. Veröffentlicht in Wikipedia
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von Althamer, Andreas 1500-1539
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